Hintergrund

In Deutschland leben 15 Millionen Menschen mit einem sogenannten Migrationshintergrund. Das bedeutet, dass entweder sie selbst oder ihre Eltern und Großeltern aus einem anderen Land nach Deutschland zugewandert sind.

Den vertrauten Kontext zu verlassen und sich in einer neuen Umgebung, einer neuen Gesellschaft zurechtzufinden, ist eine große Herausforderung sowohl für die Migrierenden als auch für ihre Kinder. Neben den Anforderungen, die Abschied, Migration und Ankunft in einer neuen Umgebung an sie stellen, sind Menschen mit Migrationshintergrund auch in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens im Aufnahmeland mit besonderen Schwierigkeiten konfrontiert. So können Ausgrenzungs- und Diskriminierungserfahrungen den Alltag erschweren und nicht selten zu seelischen Belastungen führen.

Auch in der Aufnahmegesellschaft bedarf es besonderer Anstrengungen, um einer zunehmend internationalen Bevölkerung gerecht zu werden. Diese Anforderung stellt sich beispielsweise für psychosoziale Einrichtungen und deren Mitarbeitende.

Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass die Inanspruchnahme von psychosozialen Versorgungseinrichtungen bei Menschen mit Migrationshintergrund anders ist als bei der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Bislang ungeklärt sind dabei eine ganz Reihe von Fragen: Ist das deutsche Hilfesystem nicht ausreichend an den Bedürfnissen von Menschen mit Migrationshintergrund ausgerichtet? Leiden Menschen mit Migrationshintergrund häufiger oder seltener an psychischen Störungen? Haben Maßnahmen zur Steigerung der interkulturellen Kompetenz bei Mitarbeitenden wirklich einen Effekt? Diesen und weiteren Fragen ist das Forschungsprojekt gezielt nachgegangen.

Bei der Realisierung des Forschungsprojekts war es uns wichtig auf der Basis dezidierter Grundsätze konkrete Ziele zu verfolgen.

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