Modul 3 - Strukturelle Qualitätsanalyse

Im Mittelpunkt des dritten Moduls stand die Frage nach dem derzeitigen Stand der interkulturellen Öffnung der psychosozialen Versorgung (Suchthilfe, gemeindepsychiatrische Versorgung und generell psychosoziale Angebote) im Berliner Bezirk Mitte. Psychosoziale Versorgungsangebote stehen formal allen Bevölkerungsgruppen offen. Es gibt jedoch Hinweise auf eine geringere, mancherorts auch überrepräsentierte Inanspruchnahme dieser Einrichtungen durch Menschen mit Migrationshintergrund. Darüber hinaus deuten höhere Abbruchquoten, Fehlbehandlungen sowie -diagnosen im stationären Setting auf Einschränkungen hinsichtlich des Behandlungserfolges bei diesen hin. Obgleich das Konzept der interkulturellen Öffnung der Regelversorgungsangebote in Deutschland seit zwanzig Jahren diskutiert wird und zunehmend auch politische Anerkennung findet, ist bislang unklar, inwieweit es in der psychosozialen Versorgung umgesetzt wird bzw. welche Barrieren eine solche erschweren bzw. gänzlich verhindern. Genauso gibt es bisher keine gesicherten Erkenntnisse, ob eine interkulturelle Öffnung tatsächlich die erwünschten Effekte wie z.B. Erhöhung der Inanspruchnahme durch Menschen mit Migrationshintergrund bewirkt.

In einem ersten Schritt wurde daher im Rahmen des Projektes von der Berliner Studiengruppe anhand bereits vorliegender Kriterienkataloge und Instrumente sowie mit Hilfe eines ExpertInnen-basierten, konsensorientierten Delphi-Prozesses ein Erhebungsinstrument entwickelt, das das Konzept der interkulturellen Öffnung in der psychosozialen Versorgung umfassend darstellt (Penka et al., 2012).

 

Dieser diente als Grundlage für eine standardisierte Erhebung des Standes der interkulturellen Öffnung aller  psychosozialen Versorgungsangebote im Berliner Bezirk Mitte. Um Einsicht in den tatsächlichen Stand der Umsetzung des Konzepts der interkulturellen Öffnung zu erhalten, Unterschiede in Kommunikation und Abläufen sichtbar zu machen, wurden im Anschluss in drei Einrichtungen, die viele Menschen mit Migrationshintergrund erreichen, und in drei Einrichtungen, die Wenige versorgen, Feldforschungen und Interviews durchgeführt.

Für weitere Informationen zu diesem Modul wenden Sie sich bitte an Frau Simone Penka (M.A.).

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